In nicht einmal 36 Stunden verschwinden die 365 Tage des Jahres 2024 schon wieder in der Mottenkiste der Geschichte!

Während unsere Welt weiterhin mit den großen Problemen der Gegenwart zu kämpfen hat, ließ der europäische Fußball im vergangenen Sommer bei vielen Menschen die „Sonne ins Herz“. Dies lag vornehmlich an der UEFA Euro in Deutschland, die glücklicherweise frei von terroristischen Attacken und politischen Demonstrationen blieb und Dank der vielen ausländischen Fans eindrucksvoll bewies, dass unsere angeblich zerstrittene europäische Gesellschaft oftmals viel zu schlecht gemacht wird. Das vierwöchige Sommermärchen in zehn deutschen Stadien zeigte, dass jeder einzelne zwar seine regionalen bzw. nationalen Besonderheiten besitzt, sich am Ende aber seiner europäischen Identität und Kultur durchaus bewusst ist.

Auch wenn das weltweit beachtete Turnier aufgrund meiner Priorität für den Club-Fußball zunächst nur eine untergeordnete Rolle in meinem persönlichen Interessenfokus einnahm, war ich am Ende dann doch heilfroh, dabei gewesen zu sein. Dies lag in erster Linie an den Erlebnissen vor den Spielen, die sich in den lebhaften Innenstädten von Düsseldorf, Dortmund und Gelsenkirchen ereigneten und mir als überzeugtem Europäer einmal mehr bestätigten, auf welchem Kontinent das Fußballherz am schnellsten schlägt!

Obwohl man die UEFA Euro 2024 nur bedingt mit der viel grösseren FIFA Weltmeisterschaft 2006 vergleichen kann, sollte man die unterschiedlichen Slogans der beiden Turniere in jedem Fall zusammenführen. Nur so ist das europäische „Volks- und Fußballfest“ mit unseren direkten und etwas weiter entfernten Nachbarn aus insgesamt 24 Teilnehmerländern perfekt zu beschreiben: „Die Welt zu Gast bei Freunden…United by Football“!

Neben dem sommerlichen Großereignis in Deutschland, das die Massen elektrisierte und selbst Fußball-Muffel zum Kauf des pinken Auswärtstrikots der Deutschen Nationalmannschaft animierte, blieb für mich in diesem Jahr selbstverständlich noch ganz viel Zeit für den vielfältigen Clubfußball und all die Fußballstadien, die in meinem Bekanntenkreis gelegentlich Kopfschütteln verursachen.

Nach einem wirklich gelungenen Jahresauftakt im Mutterland des Fußballs mit zwei Partien des englischen FA-Cups und einer ausgedehnten Vater-Tochter-Shopping-Tour sollte der Monat Februar ein wenig Abstand vom bitterkalten deutschen Winter bringen.

Unter der Sonne Andalusiens war das Wetter zwar weitaus besser als in Deutschland, mit zwei torlosen Unentschieden an einem Tag signalisierte mir der Fußballgott aber völlig unverhohlen, dass er noch nicht allzu viel Lust auf das noch junge Jahr 2024 besaß. Absoluter Höhepunkt der kurzen Spanien-Exkursion war allerdings die neuerliche Stippvisite in Gibraltar, die sich wie „nach Hause kommen“ anfühlte und mir eine Gelegenheit gab, mit der ich nicht unbedingt rechnen konnte. Das lieb gewonnene „Victoria Stadium“ im Schatten des berühmten Affenfelsens sollte eigentlich direkt nach dem letzten EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz im November 2019 abgerissen werden, um Platz für ein modernes Nationalstadion zu schaffen.

Aufgrund der unerwarteten Corona-Krise und einem verzwickten Vertragswert mussten die Arbeiten bis zum Sommer 2024 immer wieder vertagt werden. Gerade weil ich mich vor fünf Jahren schon in einer Art Liebeserklärung vom „Victoria Stadium“ verabschiedete, war die Rückkehr mit zwei Spielen der „Gibraltar National League“ eine wirklich emotionale Angelegenheit. Diesmal war der Abschied aber endgültig, da die Arbeiten für ein neues Stadion mittlerweile voll im Gange sind.

Auch mein Herzens-Projekt „UEFA55“ wurde in diesem Jahr natürlich weiterhin mit Leben gefüllt. Wenngleich die noch ausstehenden Ziele wie Russland, Israel oder Belarus aufgrund der weiterhin bestehenden Kriegswirren nach wie vor unerreichbar sind, gab es dennoch ein paar Ligen auf meiner Liste, die mit einer kurzen Flugreise erreichbar waren.

Dementsprechend ging es im März auf den Balkan nach Bosnien und Herzegowina, wo an einem Wochenende zwei Spiele der WWIN Premijer Liga auf dem Programm standen. Nach Ankunft in der wirklich wunderschönen Hauptstadt Sarajevo, in der die einst verfeindeten Ethnien bzw. Religionen nach jahrelangem Bürgerkrieg mittlerweile friedlich zusammenleben, verursachte eine übersetzte Facebook-Meldung des FK Sarajevo starkes Unbehagen in meinem Körper.

Das von mir favorisierte Spiel gegen den FK Igman Konjic wurde vom bosnischen Fußballverband aufgrund zurückliegender Ausschreitungen der heimischen Fans kurzfristig ohne Zuschauer angesetzt. Dementsprechend bin ich den Verantwortlichen des FK Sarajevo sehr dankbar, dass man meinen kleinen Fußball-Blog bei Vergabe der Akkreditierungen berücksichtigte und den Zugang zum Geisterspiel ermöglichte. Auch beim zweiten Stop in der altehrwürdigen Stadt Mostar mit ihrer weltbekannten „Stari Most“-Brücke ermöglichten mir die Verantwortlichen des achtfachen bosnisch-herzegowinischen Meisters HSK Zrinjski im Spitzenspiel gegen den FK Borac Banja Luka interessante Einblicke hinter die Spieltags-Kulissen des Stadions „Pod Bijelim Brijegom“!

Zum Ende der Saison 2023/2024 ging es in Sachen „UEFA55“ nochmals auf den Balkan. Diesmal war die albanische Hauptstadt Tirana das Ziel, in welcher der albanische Fußballmeister mit Hilfe eines „Final 4-Turnieres“ gesucht wurde. Auch wenn dieses in Europa exklusive Spieltagsformat noch einige Kinderkrankheiten besaß, möchte ich die gesamte Veranstaltung im hochmodernen „Air Albania“-Stadion als gelungen bezeichnen und bin gespannt, ob der albanische Fußballverband an dieser besonderen Form des Saisonfinales in Zukunft festhält. Mein persönliches Highlight beim großen Endspiel war mit Sicherheit die Siegerehrung des Meisters KF Egnatia auf der Haupttribüne des Stadions. Da ich in Höhe der Mittellinie saß, war ich urplötzlich aktiver Bestandteil der Siegerehrung mit Goldregen, Pyrotechnik und jubelnden Akteuren des neuen albanischen Fußballmeisters. Auch in Tirana, einer wirklich lebhaften Stadt mit intensivem Nachtleben, stieß ich auf hilfsbereite Menschen, die den Aufenthalt besonders machten! Shume faleminderit, Armando!

Getreu dem ewig jungen VfL-Motto „Hier, wo das Herz noch zählt“ kam es im Oktober zu einem lang ersehnten Wiedersehen mit meinen guten Freunden Andy und Tom im schottischen Glasgow. Ein Besuch, der nach Ende der Corona-Krise längst überfällig war und richtig gut tat. Einzig der Auftritt unserer Rangers machte an diesem Tag überhaupt keinen Spass. In der Gruppenphase der UEFA Europa League unterlag man dem französischen Team von Olympique Lyonnais sang- und klanglos mit 1:4.

Kurz vor dem Jahreswechsel bleibt tatsächlich noch ein wenig Arbeit für die ersten Wochen des neuen Jahres liegen. Die dreiwöchige „Winter“-Reise nach Thailand war einfach zu intensiv, um das Erlebte mit einer anregenden Flasche Chang-Bier am Pool niederzuschreiben. Deshalb gibts den Blog aus Buriram, Bangkok und Chiang Mai erst kurz nach dem Jahreswechsel.

Das war mein persönliches Fußball-Jahr 2024…ein Jahr, das nicht nur im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft stand! Neben den bereits angesprochenen Abenteuern aus dem Vereinigten Königreich, Spanien, Gibraltar, Bosnien und Albanien gibts noch viele andere Erlebnisse und Begegnungen der besonderen Art, die Ihr alle in meinem Blog findet!

Klickt Euch doch einfach mal in das sehenswerte Stadion der Weltmeisterschaft 1982 im spanischen Elche, die vorerst letzte Profistation des ehemaligen Bochumers Danny Blum, die Pokalendspiele in Wales und Ungarn, ein Fußballwochenende in Tschechien, den „Moneyball“-Club FC Midtjylland oder den komplett verrückten Spielmodus in der niederländischen Zweiten Liga! Viele weitere Fotos und bewegte Story-Bilder zu meinen Reisen des Jahres 2024 findet Ihr selbstverständlich in den „Henning Loves Football“-Netzwerken bei Instagram und Facebook! Klickt Euch doch mal rein und lasst ein „Like“ da!

Zum Abschluss des Jahres 2024 möchte ich mich bei Euch für das Interesse an meinen Fußball- und Reiseblog und die vielen Interaktionen in den sozialen Netzwerken ganz herzlich bedanken! Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und würde mich freuen, wenn Ihr mir auch im neuen Jahr 2025 weiterhin gewogen bleibt und dieses virtuelle Tagebuch Euer Interesse weckt!

STAY TUNED…BLEIBT AUF EMPFANG!

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