Auch im Süden Jütlands stockte Mitte der 2000er-Jahre die sportliche Entwicklung der lokalen (semi-)professionellen Fußballclubs. Auf der Suche nach nachhaltigem Spitzenfußball gab es wie im bereits behandelten Horsens nur eine ernsthafte Lösung. Dementsprechend kamen die Vereinsvorsitzenden von TM Tonder, Sonderjyske HK, Vojens BI, IK Sonderjylland und dem Haderslev Fodboldklub im Jahr 2004 zusammen, um die Infrastruktur für einen professionellen Fußballclub zu schaffen, der sich schnellstmöglich im Spitzenfeld der dänischen 3F Superliga etablieren sollte. Am Ende der Verhandlungen stand mit der Fusion der teilnehmenden Clubs auch hier eine vollständige Bündelung der Kräfte.

Der neu erschaffene Club mit dem durchaus klangvollen Namen „Sonderjysk Elitesport“ trägt seine hohen Ansprüche bereits im Vereinsnamen und nahm zunächst den Zweitliga-Platz von Gründungsvater Sonderjylland ein. Nach einem Übergangsjahr konnte Elitesport bereits zum Ende der Saison 2004/2005 die Zweitliga-Meisterschaft feiern und durfte fortan in der Superliga durchstarten. Auch wenn es wie in Horsens gelegentliche Rückschläge gab, die mit einer Strafrunde in der zweiten Liga verbunden waren, konnte der Verein im Jahr 2020 seinen bislang grössten Erfolg feiern. Im dänischen Pokalendspiel von Esbjerg konnte sich Sønderjyske gegen den jütischen Konkurrenten Aalborg BK vor corona-bedingten 1.750 Zuschauern mit 2:0 (1:0) durchsetzen. Beide Tore erzielte Anders Jakobsen, der später sinnigerweise nach Horsens wechselte.

Auch zwei Europapokal-Teilnahmen stehen mittlerweile in den Chroniken des Clubs. Mit dem sensationellen Gewinn der Vizemeisterschaft zum Ende der Saison 2015/2016 durfte man erstmalig in der Qualifikation zur UEFA Europa League starten und schlug sich recht tapfer. Nachdem man sich gegen den norwegischen Teilnehmer Strømsgodset IF (4:3 nach zwei Spielen) und den polnischen „Ekstraklasa“-Club Zagłębie Lubin (3:2 nach zwei Spielen) durchsetzen konnte, scheiterte man erst in den Play-Offs zur Gruppenphase denkbar knapp an Sparta Prag. Das tschechische Trauma setzte sich nach dem Pokalsieg fort, als man in der Play-Offs der UEFA Europa League sofort am FC Viktoria Pilsen scheiterte.

Nach dem letztjährigen Aufenthalt in der zweiten Liga spielt der Club aus der dänischen Kleinstadt Haderslev in der laufenden Saison mal wieder im dänischen Fußball-Oberhaus. Am 14. Spieltag traf man auf den Tabellenvierten Randers FC und musste dringend punkten, um sich im Tabellenkeller etwas Luft zu verschaffen. Im kleinen aber feinen Sydbank-Park legten die Gastgeber nach Anpfiff von Schiedsrichter Jörgen Burchardt los wie die Feuerwehr. In den ersten zehn Minuten jagte eine Chance die Nächste. Dann passierte das, was jeder Abstiegskandidat nur zu gut kennt. Der Gast aus Randers ging mit der ersten ordentlichen Chance in Führung und rüttelte deutlich am mentalen Gerüst der Heimelf. Als Gästeakteur Mohamed Toure nur wenig später erhöhte (13.), musste man fast Angst um die nun angeschlagenen „Elitesportler“ haben. Die schlugen mit dem Anschlusstreffer von Emini (17.) zwar nochmal zurück, kamen aber an diesem Tag nicht mehr zurück ins Spiel. Am Ende stand vor 3.375 Zuschauern ein völlig ungefährdeter 4:1 (3:1)-Sieg für den Gast aus Randers, der sich in der Spitzengruppe der „3F Superliga“ festsetzen konnte und eine konsternierte Heimelf zurückließ, für die es in dieser Saison nur gegen den Abstieg geht.

Zum Abschluss des kurzen Blogs aus Haderslev steht jetzt noch ein kleines VfL Bochum-Quiz auf dem Programm, da beide Clubs mindestens einen ehemaligen Spieler „vonne Castroper“ beschäftigten.

Den Anfang machen die Elitesportler aus Sonderjysk mit einem Spieler, der von 2004 bis 2008 für den VfL Bochum 1848 spielte und in 82 Spielen insgesamt 13 Tore erzielte. Auch wenn er seine sportliche Qualität nicht immer auf den Platz brachte, galt der sympathische Däne in seiner VfL-Zeit als absoluter Publikumsliebling. Auch die Verletzungsanfälligkeit machte dem zumeist als Außenstürmer eingesetzten Mr. X immer wieder zu schaffen und verhinderte mit Sicherheit eine noch erfolgreichere Karriere. Am Ende wechselte er nach einer weiteren Station in Deutschland (SC Freiburg) in seine dänische Heimat, wo er für Elitesport nochmal richtig in Schwung kam und großen Anteil an der bereits angesprochenen Vizemeisterschaft besaß. Der heute 43-jährige ist verheiratet und lebt mit seinen drei Kindern in der dänischen Heimat. Getreu dem Motto „Pech bei Verletzungen, Glück im Spiel“ knackte der Gesuchte im Oktober 2017 den dänischen Lotto-Jackpot und gewann 5 Millionen Dänische Kronen, umgerechnet knapp 680.000 Euro.

Der zweite gesuchte ehemalige Spieler des VfL Bochum 1848 ist mittlerweile 35 Jahre alt und aktueller Bestandteil der Mannschaft des Randers FC. Beim Spiel in Haderslev reichte es für ihn allerdings nur für einen 90-minütigen Platz auf der harten Reservebank. Der rechte Außenverteidiger wechselte zu Beginn der Saison 2010/2011 mit großen Vorschusslorbeeren von der zweiten Mannschaft des FC Bayern München zum frisch abgestiegenen Zweitligisten an die Castroper Straße. In seinem ersten Jahr absolvierte der gebürtige Berliner alle 34 Saisonspiele sowie das Relegationshinspiel bei Borussia Mönchengladbach. Auch wenn der gesuchte Spieler nach der verlorenen Relegation in seinem zweiten Jahr ordentliche 26 Spiele machte und im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt 1899 sogar sein einziges VfL-Tor erzielen konnte, trennten sich die Wege nach der Saison. Für den Spieler ging es über die Stationen 1. FC Union Berlin, SC Preußen Münster, Hobro IK und Brøndby IF zur Saison 2018/2019 nach Randers, wo er letztlich sein großes Glück fand und in bislang 197 Spielen für den Club im Einsatz war.

Als VfL-Fan sollte das Quiz eigentlich einfach zu lösen sein. Für alle anderen gibts das Superhirn Transfermarkt.de! Die Lösung findet Ihr übrigens in den Kommentaren unter diesem Blog!

Aus der gemütlichen Stadt Haderslev, die in unserem Sprachgebrauch übrigens Hadersleben heisst und in manchen deutschen Städten als Namenspate Straßenschilder schmückt, ging es weiter in die Mitte Jütlands.

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