Mein Fußballjahr 2020 hatte grundsätzlich das Zeug, ein ganz Großes zu werden!

Mit Blick auf das altbewährte Motto „Höher, Schneller, Weiter“ ging es zu Jahresbeginn zurück auf die imaginäre Überholspur, welche mich im Januar auf direktem Wege ins Trainingslager meines VfL Bochum 1848 im spanischen Jerez de la Frontera führte!

Die folgenden Wochen waren äußerst intensiv und damit genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe! Bis Anfang März hatte mein Fußball-Blog bereits ein buntes Potpourri aus verschiedenen Themengebieten zu bieten. 

Ein kombiniertes „UEFA55“- und Europapokal-Abenteuer, diesmal in der Ukraine…ein Besuch der vermeintlich besten Liga der Welt im spanischen Andalusien und die Spurensuche nach dem großartigen Raymond Kalla an der spanisch-portugiesischen Grenze waren zu diesem Zeitpunkt nur kleine Teile des großen Puzzles 2020!

Ich war also in meinem Element, immer auf der Suche nach aktualisierten Spielplänen, zeitgenauen Terminierungen und günstigen Flugverbindungen!

Selbstverständlich blieb auch der heimische Fußball ein großes Thema. Am Freitagabend zur 1. Fußball-Bundesliga in die Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena, Samstags 2. Liga an der Bremer Brücke von Osnabrück, Sonntags „anne Castroper“ zu meinem VfL…dieses Musterbeispiel eines Wochenendes soll gelegentlich vorgekommen sein!

Das Bochumer Ruhrstadion war am 1. März dann auch der Schauplatz eines ganz speziellen Spieles, welches sonst nicht einmal als Kurzmeldung in der Boulevardpresse auftaucht und eingefleischte VfL-Fans auch nur dann elektrisiert, wenn sie sich gleichzeitig ein Stromkabel an den Hals halten!

Was aber war besonders an dem Duell mit dem Heidelberger Vorortclub? Bei einem Blick in die Spielstatistik fallen zunächst die acht geschossenen Tore ins Auge…beim 4:4 (2:2)-Unentschieden vergab der VfL sogar mal wieder eine 2-Tore-Führung! Weitaus imposanter war aber die wahnsinnig hohe Zuschauerzahl von 13.807 zusammengepferchten Besuchern, die sich bei Dönninghaus-Bratwurst, Fiege-Pils und übermäßigem Ausstoß ihrer körpereigenen Aerosole über das Remis ärgerten.

Die Begegnung war das letzte Spiel vor der einsetzenden Corona-Pandemie mit all ihren Beschränkungen im öffentlichen Leben. Mit dem gesellschaftlichen Abstand von zehn langen und vor allem tristen Monaten wirkt diese hohe Zuschauerzahl mittlerweile schon irgendwie unvorstellbar, weckt aber gleichzeitig auch immer wieder die Sehnsucht im Fußballfan!

Wie auch immer, in meiner persönlichen Fußballwelt war nach diesem Spiel nichts mehr wie es vorher war. Die einsetzenden Reiseverbote, Spielpausen und Geisterspiele sorgten dafür, dass ich in den Monaten April und Juli überhaupt keinen Live-Fußball mehr sehen konnte und mit meiner Familie einen völlig fussballfreien Urlaub in Süddeutschland und Österreich verbringen durfte.

Obwohl sich mein Leben fortan komplett änderte und mit Fußball nur noch bedingt etwas zu tun hatte, gab und gibt es immer wieder Lichtblicke, die zumindest ein versöhnliches Jahresende im absoluten Notfallmodus gewährleisten!

Hierbei handelte es sich zunächst einmal um drei Live-Spiele in der ersten ungarischen Liga, die im Sommer unter „oberflächlicher“ Einhaltung der AHA-Coronaregeln mit Stadionbesuchern in die neue Saison startete. Der Roadtrip durch Ungarn mit Stops am Plattensee und der Hauptstadt Budapest war rückblickend Balsam für die Seele!

Oder der Besuch meines Jugendvereines SV Wacker Obercastrop, dessen 1. Mannschaft mittlerweile in der sechstklassigen Westfalenliga spielt und sich dort sehr achtbar schlägt! Dort habe ich gemerkt, dass die Keimzelle des Fußballs bei leckerer Curry-oder Bratwurst mit Pommes-Mayo zum Leben eines Fußballbloggers einfach mal dazu gehört!

Apropos Bratwurst…die Beste soll es nach landläufiger Meinung ja bei der SG Wattenscheid 09 geben. Auch die durfte im Sommer vor einer stark begrenzten Kulisse im Ruhrpott-Derby gegen den SC Westfalia Herne antreten. Fühlte sich fast wie früher an.

Zudem durfte ich aus beruflichen Gründen mehrere Geisterspiele bei meinem Herzensclub an der Castroper Straße sowie den NRW-Konkurrenten in Düsseldorf und Gelsenkirchen begleiten. Ein Privileg, für das ich in dieser schwierigen Zeit sehr dankbar bin!

All das sorgte letztlich dafür, dass mein Fußballblog weiterhin existiert und temporär eher den lokalen NRW-Profifußball unter die Lupe nehmen darf! So wurde es am Ende des Jahres 2020 zwar nicht das geplante Puzzle aus komplizierten 100 Stücken, sondern die viel einfachere und abgeschwächte Version aus 30 großen Teilen! 

Zum Abschluss des Jahresrückblicks 2020 wünsche ich Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr, welches im 1. Quartal vermutlich genau so ruckelig wie sein Vorgänger agieren wird! Achtet auf Euch, bleibt gesund und vor allem immer positiv!

Selbstverständlich gibt es ausgewählte Spiel- und Reiseberichte des Jahres 2020 mit vielen Fotos gleich hier auf meiner Webseite oder meinen Auftritten in den sozialen Netzwerken Facebook (HenningLovesFootball, vorherige Anmeldung erforderlich) und Instagram. Schaut es Euch an und lasst ein „Like“ da!

STAY TUNED…bleibt auf Empfang!

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