Mit etwas Verspätung startete Ende Januar mein Fußballjahr 2020! Die Reise ging erneut ins spanische Winter-Trainingslager des VfL Bochum 1848!
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten verzichtete ich auch in diesem Jahr auf einen Besuch des englischen Fußball-Mutterlandes mit seinem umfangreichen Spielplan rund um den Jahreswechsel und zog meinen Herzensverein in der Vorbereitung zur Rückrunde vor! Zudem hätte ich vorher auch gar keine Zeit gehabt, da meine zweite Tochter Carla kurz vor Weihnachten auf die Welt kam und meinen Fußball-Kalender mal so richtig durcheinander wirbelte!
Während die Mannschaft in der vergangenen Saison im mondänen Badeort Puerto Banus nahe Marbella weilte, bereitete sich das Team unter der Leitung von Trainer Thomas Reis diesmal in Jerez de la Frontera auf die Rückrunde der laufenden Spielzeit vor!
Kurz beschrieben bedeutete dies, dass man zwar im mild-warmen Andalusien blieb, auf ausgiebige Strandbesuche aber diesmal verzichten musste!
Sollte grundsätzlich nicht weiter schlimm sein…schließlich benötigte die Mannschaft um Kapitän Anthony Losilla eine gewissenhafte Vorbereitung, um eine erfolgreiche und konzentrierte Rückrunde zu absolvieren!
Genau dafür wurde im Hotel Barceló Montecastillo Golf Resort mit seinen hervorragenden Möglichkeiten so ziemlich alles getan!
Das Hotel, welches direkt neben der Motorsport-Rennstrecke von Jerez liegt, bot seinen Gästen aus dem Ruhrgebiet hervorragend präparierte Trainingsplätze, kurze Wege in einer gemütlichen Anlage sowie diverse Möglichkeiten für das ebenfalls benötigte Teambuilding an!
Im ersten internationalen Testspiel besiegte man den ungarischen UEFA Europa League-Teilnehmer MOL Fehérvár FC mit 2:0. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich noch auf der Anreise, da eine ganze Woche Trainingslager aufgrund der Geburt diesmal nicht angesagt war.
Nach meiner verspäteten Ankunft am Freitagmittag ging es aber dann umso intensiver weiter. Das zweite Testspiel stand nur einen Tag später auf dem Programm…und das an einem ganz besonderen Ort!
Genau deshalb huschte mir ein Lächeln durchs Gesicht, als der VfL Bochum 1848 seine Testspielgegner- und Orte für das Winter-Trainingslager veröffentlichte!
Für die Spiele gegen MOL Fehérvár FC und den FC Dinamo Bukarest sollte sich der VfL-Tross auf einer gut einstündigen Fahrt über die spanische Nationalstraße A381 zum Spielort La Linea de la Concepcion begeben!
Die 63.000-Einwohner zählende Stadt am Mittelmeer verfügt mit dem kommunalen Stadion des Drittligisten Real Balompédica Linense nicht nur über einen geeigneten Spielort, sondern bietet dem Zuschauer im Außen- und Innenbereich auch noch das besondere Panorama!
Spätestens jetzt wird der geneigte Leser meines Blogs wissen was kommt! Klar, die Stadt La Linea ist der spanische Grenzort zum britischen Gibraltar und hat sein Stadion mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Zuschauern direkt an den Mittelmeer-Strand gebaut. Somit ist das im Jahr 1969 erbaute Stadion von La Linea eine Art Bruder oder Schwester des „Victoria“-Stadions, welches auf der anderen Seite der Grenze ebenfalls einen Blick auf den Affenfelsen sowie die Start- und Landebahn des Flughafens Gibraltar gestattet!
Mein VfL im Schatten des Affenfelsens, an der Grenze zum Lieblingsort Gibraltar…da musste ich in jedem Fall dabei sein!
Am Spieltag ging es bereits vormittags nach Gibraltar, wo ich der Presse- und Social-Media-Abteilung sowie der Fanbetreuung des VfL beim anstehenden Sightseeing ein wenig behilflich sein konnte…rückblickend ein wirklich schöner und unterhaltsamer Tag! Fühlte sich für mich schon ein bisschen „wie nach Hause kommen an“!
Nach der Eroberung des Felsens ging es aus Großbritannien zurück nach Spanien, natürlich zu Fuß…kommt auch nicht alle Tage vor!
Im 2. Testspiel vor dem Rückrundenstart traf der VfL auf den 18fachen rumänischen Landesmeister FC Dinamo aus der Metropole und Hauptstadt Bukarest!
Nach Anpfiff des lokalen spanischen Schiedsrichters war die Reis-Elf sofort sehr präsent und zwang den Gegner zu Fehlern im Aufbau! Daraus resultierten mehrere gute Chancen…die beste Gelegenheit zur Führung vergab Vitali Janelt nach Zuspiel von Neuzugang Robert Zulj (3.)!
Leider konnte sich die gut aufgelegte Bochumer Mannschaft, in welcher der wiedergenesene Maxim Leitsch auf der linken Aussenbahn sehr zielstrebig agierte, nicht belohnen! Im Gegenteil, mit der ersten gefährlichen Aktion ging der Tabellen-Neunte aus Rumäniens erster Liga durch einen direkt verwandelten Freistoß in Führung (Sorescu, 23.)!
Obwohl es in der zweiten Halbzeit fortan etwas ausgeglichener zur Sache ging, kam der VfL durch Tom Weilandt zum Ausgleich (64.) und hätte auch noch gewinnen können! Leider scheiterte Milos Pantovic kurz vor Schluss mit einem Schlenzer an Bukarests italienischem Keeper Riccardo Piscitelli, der seine Vorderleute wahlweise auf Englisch, Rumänisch oder Italienisch dirigierte!
Ein insgesamt guter Test vor dem Rückrundenstart! Die mitgereisten Fans und Freunde des VfL waren während des Spiels nur einmal etwas unkonzentriert…als das übliche Flugzeug von British Airways direkt neben dem Stadion einschwebte!
Nach dem Spiel ging es zurück nach Jerez…ich musste mich mal wieder vom Felsen trennen…mit Sicherheit nicht für immer!
Obwohl ich leider keine Glaskugel besitze und bereits jetzt einen Blick ans Ende der Saison werfen kann, war das Trainingslager in vielen Bereichen augenscheinlich ein Erfolg!
Die Mannschaft wirkte im Innenverhältnis weitaus gefestigter und scheint auch wieder die von vielen vermisste Hierarchie zu besitzen! Dazu zeigte man durchaus strukturierten Fußball!
Zudem hat dieser Verein erneut bewiesen, dass es die VfL-Familie auch außerhalb des Spielbetriebes tatsächlich gibt…egal ob Mannschaft, Vorstand, Funktionsteam oder die mitgereisten Fans und Freunde des VfL…so sieht ein „Miteinander“ aus…wenn man das nun auch auf den Platz transportiert, kommt der Erfolg von ganz allein!
STAY TUNED!!!
Auf all meinen Reisen durch die Fußballstadien dieser Welt ist Aktualität ein wichtiger Bestandteil meiner Homepage! Leider bieten manche Reiseziele nicht genug „Futter“ für einen ausführlichen Spiel- und Reisebericht oder sind wiederum so intensiv, dass ich für einen umfangreichen Blog mehr Zeit und Inspiration benötige.