Die ukrainische Großstadt Kharkiv an einem nasskalt nebligen Abend im Februar diesen Jahres. Ich befand mich mit meinem äußerst redseligen Uber-Fahrer Sergej auf dem Weg zum Metalist-Stadion, wo der ukrainische Meister FC Shakhtar in der Zwischenrunde der UEFA Europa League auf Benfica traf. Neben etwas unterhaltsamen Smalltalk und einer kurzen Einschätzung des sportlichen Leistungsvermögens des FC Shakhtar kannte der bullige Endfünfziger mit seinem doch ausbaufähigen Englisch nur ein Thema: Der neue Corona-Virus aus China!

Dementsprechend fragte er mich „What you are doing here? Virus is very dangerous!“ und fügte an, dass die gesunden ukrainischen Rückkehrer in einem Ort nahe Poltawa einkaserniert und von den dortigen Dorfbewohnern mit Steinen beworfen wurden! Ich muss zugeben, dass mir seine Sorge zu diesem Zeitpunkt eher ein Schmunzeln auf die Lippen zauberte. In Deutschland lief der Karneval und das „Corona“-Problem war schließlich in China, also ungefähr so weit weg, wie die Erde vom Mond.

Nun ja, hätte ich gewusst, dass das meine letzte Auslandsreise für sehr lange Zeit werden sollte, hätte ich den weisen Sergej vermutlich weinend um seinen Rat gebeten! Mein Leben als Fußballreisender war fortan ein völlig anderes…mit Abschluss meiner anschließenden Stippvisite in der ukrainischen Hauptstadt Kiew konnte ich mich völlig unerwartet nur noch mit alten Geschichten und gelegentlichen Geisterspielen in Bochum und Düsseldorf über Wasser halten.

Für den lang ersehnten Restart sollte es Ende August eigentlich nach Island gehen. Ja, eigentlich! Obwohl das Leben als Fußballverrückter mit all den Spiel- und Reiseplanungen schon vor Corona recht komplex war, ist es jetzt eine Lotterie geworden…eine Lotterie, in welcher man durchaus „sechs Richtige“ besitzen kann, diese aber aufgrund einer neuen Ziehung sofort wieder verliert.

Lange Rede, kurzer Sinn… Island verschärfte kurz vor dem Flug wieder seine Einreise-Regularien und setzte die einheimische Fußball-Liga kurzfristig aus! Da ich keine gesteigerte Lust auf 14 Tage Quarantäne in einer Notschlafstelle in Keflavik besaß, musste ein Alternativprogramm her. Leider ist das in diesen Zeiten gar nicht so einfach. Schließlich sollte das Ziel in Bezug auf die Hygiene- und Abstandsregeln einen gewissen Standard besitzen. Dementsprechend ging es nach Ungarn, ein Land, welches vergleichsweise wenig Viruserkrankte besitzt.

Hier stand der dritte Spieltag der erstklassigen OTP-Bank-Liga 2020/2021 auf dem Tableau. Ich wollte mir anschauen, wie der ungarische Fußball mit der Corona-Problematik umgeht. Diesbezüglich kümmerte ich mich speziell um die etwas kleineren Vereine außerhalb der Hauptstadt Budapest, da die dortige Stadionauslastung genug Freiraum und „Social Distancing“ gewährleisten sollte!

Das erste Match im ungarischen Miskolc

Hand aufs Herz…wer kann aus dem Stegreif die vier größten ungarischen Städte nennen? „Das ist doch sehr einfach“ denkt sich der Reisekenner und beginnt die Aufzählung spontan mit der Hauptstadt Budapest! Die ungarische Metropole ist mit ihren gut 1,8 Millionen Einwohnern das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Welche Städte aber folgen auf den Plätzen? Die zweitgrößte Stadt Debrecen könnte man durchaus noch im Hinterkopf haben…zumindest dann, wenn man gerne deftig zu Mittag isst und an der örtlichen Fleischtheke auf knackige „Debreziner“-Würstchen zurückgreift! Aber wie sieht’s mit Städten wie Szeged oder Miskolc aus??

Miskolc, der Komitatssitz des Komitats Borsod-Abaúj-Zemplén, liegt im Nordosten Ungarns und sollte mein erstes Ziel für den Corona-Restart meines Projekts „UEFA55“ werden. Die Stadt beheimatet mit dem zweifachen ungarischen Pokalsieger Diosgyöri VTK einen absoluten Traditionsverein, der zwar zum Establishment der ersten ungarischen Liga gehört, in Sachen Wahrnehmung aber deutlich hinter den ungarischen Zugpferden Ferencvárosi Torna Club, Újpest FC und MOL Fehérvár FC rangiert!

Obwohl der Club eine für ungarische Verhältnisse recht große Fangemeinde besitzt, klappte es nach zwei Pokalsiegen Ende der 1970er-Jahre erst vor sechs Jahren mit dem nächsten und vorerst letzten Titel. Mit dem Gewinn des Ligapokals 2014 nahm man an der Qualifikation zur UEFA Europa League teil. Leider war das Abenteuer bereits in der 3. Runde vorbei, als man dem russischen FK Krasnodar in zwei Spielen insgesamt mit 1:8 unterlag!

Am 3. Spieltag des Nemzeti Bajnokság 2020/2021 traf der „Kreis zur Leibesertüchtigung der Eisenarbeiter von Diósgyőr“ auf Hauptstadtclub MTK Budapest. Nach Ankunft am wirklich schicken DVTK-Stadion traf ich doch tatsächlich auf Menschen…Menschen mit einem frisch gezapften Borsodi-Bier in der Hand…Menschen in Fankleidung…Menschen, die Lust auf Fußball besaßen, live und in Farbe im Stadion…ein Umstand, der mittlerweile etwas ungewohnt erscheint!

Weitaus ungewohnter war anschließend die gut gefüllte Fankurve, die nach Anpfiff von Schiedsrichter Balasz Berke einen lauten und leidenschaftlichen Support zum Besten gab…ich muss sagen, nach sechs Geisterspiel-Monaten war dies ein absoluter Gänsehautmoment!

Allerdings war ich auch ein wenig froh, dass ich in einem völlig leeren Bereich der Haupttribüne saß und dem Treiben hinter dem Tor im „Social Distancing“ zuschauen konnte! Mit 4353 Zuschauern war das DVTK-Stadion am vergangenen Freitag etwa zu einem Drittel gefüllt…eine Besucherzahl, die in Ungarn grundsätzlich sehr ordentlich ist! Gleichzeitig bot diese letztlich geringe Auslastung jedem Zuschauer aber ausreichend Freiraum an…vorausgesetzt, man wollte Freiraum und Auslauf denn auch haben. Im Spiel zeigte der Gast und Aufsteiger aus Budapest eine couragierte Leistung.

Die Mannschaft des deutschen Trainers Michael Boris aus Bottrop-Kirchhellen spielte nach Ballgewinn nahezu überfallartig nach vorne und kreierte damit immer wieder gefährliche Aktionen im gegnerischen Strafraum. Zum Leidwesen der Gäste konnte sich der Diósgyőri VTK an diesem Abend auf seinen 2,01 Meter großen Torhüter Botond Antal verlassen, welcher überragend hielt und mehrere „Hundertprozentige“ abwehrte. Da auch in Ungarn die alte Fussballweisheit „Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein“ zählt, führten die Gastgeber zur Pause sehr schmeichelhaft mit 1:0 (Gabor Molnar, 29.).

In der zweiten Halbzeit hielt die Dominanz des MTK weiterhin an. Nun schnürte man die Hausherren in der eigenen Hälfte ein und kam in der 55. Minute zum längst überfälligen Treffer. Der erst 19jährige Außenstürmer Szabolcs Schön traf zum Ausgleich…ein wirklich interessanter Spieler, der im Jugendbereich für den niederländischen Club AFC Ajax spielte und alle ungarischen U-Nationalmannschaften durchlief. Obwohl das Spiel nach dem Ausgleich wieder etwas offener wurde, konnte keines der beiden Teams mehr einen Bigpoint setzen…am Ende blieb es beim 1:1 (1:0)-Unentschieden!

Das zweite Spiel in Paks an der Donau

Nach dem Auftaktspiel im DVTK-Stadion von Miskolc ging die Reise zurück nach Zentralungarn. Die 20.000-Einwohner-Gemeinde Paks an der Donau befindet sich sich gut eine Autostunde südlich der Hauptstadt Budapest und war Schauplatz meines zweiten Spiels in der ungarischen OTP-Bank-Liga!

Der vor 68 Jahren gegründete Paksi FC stieg erstmalig im Jahr 2006 ins ungarische Liga-Oberhaus auf und schafft es seither mit recht geringen finanziellen Mitteln dem bösen Abstiegsgespenst zu entkommen! Als größter Erfolg der Vereinsgeschichte gilt die Saison 2010/2011, in welcher sich die Grün-Weißen nahezu sensationell den inoffiziellen Titel des ungarischen Vizemeisters sicherten und in der Folgesaison drei Runden in der Qualifikation zur Gruppenphase der UEFA Europa League überstehen konnten.

In der noch jungen Saison der OTP-Bank-Liga traf der Paksi Futball Club an diesem 3. Spieltag auf den ungarischen Pokalfinalisten der vergangenen Saison, Mezőkövesd Zsóry Sportegyesület!

Bereits beim Warmmachen beider Teams hatte ich meinen persönlichen Sympathieträger des Spieltags in Reihen der gelb gekleideten Gäste ausgemacht. Der trickreiche 32jährige Mittelfeldstratege Tamás Cseri, eine Mischung aus Raul Meireles und Marek Hamsik, sollte meinem Vertrauensvorschuss während der 90 Minuten voll entsprechen.

Neben einer läuferisch stabilen Leistung wich der im zentralen Mittelfeld eingesetzte Wirbelwind auch immer wieder auf die Flügel aus und sorgte nach 37 Minuten für das Highlight des Spiels. In alter Arjen Robben-Manier zog Cseri vom rechten Halbfeld in die Mitte, schaute einmal nach oben und traf aus gut 20 Metern mit dem linken Fuß maßgenau in den Winkel…es stand 2:0 für die Gäste aus Mezökövesd!

Obwohl die Hausherren in keinem Fall schlechter waren und während der 90 Minuten immer wieder gefährlich vor dem Tor von Zsory-Keeper Szappanos agierten, kamen sie nur noch zum Anschlusstreffer durch den 33jährigen Kapitän Daniel Böde (65.)! Der wuchtige Stürmer kehrte vor der Saison vom ungarischen Rekordmeister Ferencvárosi Torna Club zurück zu seinem Stammverein nach Paks. In der ungarischen Hauptstadt hatte Böde zuvor seine erfolgreichste Zeit als Profifussballer und wurde ungarischer Nationalspieler!

Mit dem 2:1 (2:0)-Auswärtssieg holte der Gast aus Mezökövesd seinen ersten Saisonsieg! Dies dürfte den 1390 Zuschauern im funkelnagelneuen und erst vor zwei Wochen offiziell eröffneten PSE-Stadion von Paks nicht gefallen haben. Nur die acht unentwegten Fans aus dem 258 km entfernten Mezökövesd feierten ihre Truppe und erhielten ein Selfie mit dem bereits angesprochenen Torschützen des Tages, Tamás Cseri!

Ich musste bei Rückkehr in meine Unterkunft feststellen, dass ich durch übergroße und durchweg aggressive Mücken völlig zerstochen wurde. Ob die Ursache nun an dem in Paks befindlichen einzigen Atomkraftwerk Ungarns oder der äußerst ländlichen Stadionumgebung lag, ist im Nachgang nicht mehr zu ermitteln!

Das dritte Spiel in Felcsut

Das abschließende Spiel in Ungarn besaß einen direkten Bezug zur Politik. Der durchaus streitbare ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gilt allgemein als großer Fußballanhänger! Parallel zu seinem politisch eher national ausgelegten Kurs arbeitet Orban intensiv an einer Renaissance des ungarischen Fußballs…schließlich war das „kleine Ungarn“ dank Spielern wie Ferenc Puskas, Nandor Hidegkuti oder Jozsef Bozsik in den 1950er-Jahren eine Fußball-Weltmacht.

Um einheimische Talente besser fördern zu können, gründete er in Zusammenarbeit mit dem Fußballclub seiner Geburtsstadt Szekesfehervar, dem Erstligisten MOL Fehérvár FC, im Jahr 2005 eigens eine Jugendfußball-Akademie. Aufgrund der ambitionierten Zielsetzung wurde das Projekt selbstverständlich nach dem besten ungarischen Fußballer aller Zeiten, Ferenc Puskas, benannt. Gut 15 Jahre nach Gründung dieser Jugendfußball-Akademie haben sich die Ereignisse im Prinzip überschlagen.

Die erste Mannschaft des Puskás Akadémia FC, welche eigentlich als zweite Mannschaft des bereits angesprochenen MOL Fehervar FC vorgesehen war, marschierte durch die ungarischen Ligen und stieg 2012 in die erste Liga auf. Damit war man die erste „Nachwuchsmannschaft“ im Oberhaus des ungarischen Fußballs überhaupt und konkurrierte fortan mit den eigenen „Gründungsvätern“ um Punkte und Platzierungen! Aktuell schaffte es die Mannschaft von Trainer Zsolt Hornyak sogar in die Qualifikation zur UEFA Europa League, wo man allerdings den Schweden von Hammarby IF mit 0:3 unterlag.

Aufgrund des unerwarteten sportlichen Erfolges im ungarischen Profifußball musste die Infrastruktur des Clubs mit dem Bau eines geeigneten Stadions umgehend angeglichen werden.Wo aber würde das Stadion des „neuen“ ungarischen Fußball-Sterns perfekt hinpassen? In die Hauptstadt Budapest? Oder besser nach Szekesfehervar, der Heimat des Stammvereines?

Letztlich entschied man sich für den Ort Felcsut, eine ländliche Gemeinde mit 1788 Einwohnern, welche gut 40 km von Budapest entfernt ist. Der Ort gilt als Heimat des allgegenwärtigen Viktor Orban, der nicht nur seine Jugendzeit dort verbrachte, sondern auch weiterhin ein Wochenendhaus im Dorf besitzt! In direkter Nachbarschaft zu Orbans Refugium, also direkt auf der anderen Straßenseite, entstand 2014 neben mehreren Trainingsplätzen und einem Fußballinternat das Stadion von Puskás Akadémia FC.

Die Pancho-Arena fasst zwar „nur“ 4000 Zuschauer, regt aber in Sachen Konstruktion und Konzeption die Fantasie an. Während sich der eine an die Zauberakademie „Hogwarts“ erinnert fühlt, denkt der andere an ein ostasiatisches Wohngebäude. Auch wenn das mondäne Stadion in der fast ausgestorbenen Umgebung mitten im Nirgendwo wie die Titty-Twister-Bar wirkt, ist die Pancho-Arena allein wegen der aus Holz hergestellten Dachkonstruktion ein absolutes Muss! Ich habe jedenfalls selten ein gepflegteres Stadion als dieses „Märchenschloss“ gesehen, in welchem die Sauberkeit und Ausstattung des Toilettenbereiches locker mit jedem 4-Sterne-Hotel mithalten kann.

Zum Abschluss meines Ungarn-Trips traf Puskás Akadémia auf den Hauptstadtclub Újpest FC, welcher mit 20 Meistertiteln ein absolutes Fußballschwergewicht Ungarns darstellt. In einem allzeit spannenden und teils mitreißenden Spiel besiegte Puskas‘ Fußball-Akademie die Lila-Weißen aus Budapest mit 3:2 (1:1). Hierbei mussten die Gäste zwei berechtigte Platzverweise hinnehmen, unter anderem für den langjährigen Bundesliga-Profi Zoltán Stieber!

Negativ war an diesem Abend eigentlich nur die Zuschauerzahl…insgesamt 700 Besucher wohnten diesem spannenden Spiel bei. Wenn ich die gut 200 Fans aus Budapest abziehe, bleibt für die „Akademie“ eine doch sehr ausbaufähige Fanbase. Was aber will man auch erwarten? Schließlich wurde der Club als Nachwuchsakademie ohne jegliche Tradition gegründet!

Die neue Ferenc-Puskas-Arena in Budapest

Zum Ende meiner viertägigen Reise nach Ungarn mit drei Spielen, knapp 1000 km Autofahrt und sehr intensiven Erlebnissen darf ein Fazit natürlich nicht fehlen. Auch das beginnt indirekt mit Ungarns bestem Fußballer aller Zeiten:

Das neu erbaute Budapester Ferenc-Puskas-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 67.000 Zuschauern soll dem europäischen Fußball ein kleines Stückchen Normalität zurück geben! Zum UEFA Supercup 2020, dem Duell zwischen Champions-League-Sieger FC Bayern München und Europa-League-Champion Sevilla FC könnte sich erstmalig nach Ausbruch der Corona-Pandemie wieder ein größeres Publikum einfinden.

Dementsprechend plant der europäische Fußballverband UEFA die Veranstaltung am 24.09.2020 mit Zulassung von insgesamt 20.000 Zuschauern, welche das Match im weiten Rund des Stadions in hygiene- und abstandsgerechter Form verfolgen können!

Leider hängen diese Pläne seit dem 01.09.2020 am seidenen Faden, da die ungarische Regierung aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen sehr kurzfristig ein Einreiseverbot für so ziemlich alle ausländischen Staatsangehörigen erließ! Glücklicherweise erhielt ich vor Beginn dieser Reisebeschränkungen die Möglichkeit, die drei besuchten Spiele der ersten ungarischen Lig mit dem „Corona-Knigge“ zu vergleichen.

Nach Angaben der ungarischen Regierung liegen die Infektionszahlen weit unter dem europäischen Durchschnitt. Infolgedessen scheint der Corona-Virus in den vielen Bars und Clubs am Budapester Donau-Ufer keine großen Rolle zu spielen, da das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie die auch in Ungarn geltenden Abstandsregeln größtenteils abgelehnt werden.

Auch in den Stadien der professionellen ungarischen Fußball-Clubs gelten keine besonderen Corona-Regeln in Bezug auf Zuschauerzahl oder Hygiene- und Abstandsregeln. Allerdings muss man den Vergleich zu anderen Fußball-Ländern wie Deutschland differenziert angehen. Obwohl der Fußball auch in Ungarn eine große Rolle spielt, ist er bei weitem kein derart großes gesellschaftliches Ereignis wie in Deutschland!

Der mit Sicherheit sensibelste Punkt in der Corona-Diskussion sind die Zuschauerzahlen in den ungarischen Stadien. Bei den drei Spielen in Miskolc, Paks und Felcsút lag die Stadionauslastung bei 30 % oder weniger! Während fünfstellige Zuschauerzahlen für Spiele in Deutschland oder England die absolute Normalität darstellen, wurden meine drei Spiele in Ungarn von insgesamt 6.451 Menschen besucht. Genau deshalb war es in den Stadien auch ohne große Probleme möglich, sich in komplett leeren Bereichen von den übrigen Zuschauern zu separieren…zumindest dann, wenn man es wollte.

Aufgrund der eher geringen Zuschauerzahlen erledigen sich die Folgeprobleme fast wie von selbst. Da es zumeist eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen gibt, reisen viele Fans individuell an und auch ganz schnell wieder ab…die öffentlichen Verkehrsmittel waren, soweit sie vor Ort überhaupt existieren, nur bedingt gefüllt. Auch beim Einlass gibts für den abstandsbewussten Besucher überhaupt keine größeren Probleme, da Ansammlungen und Schlangen maximal wenige Minuten vor Anpfiff entstehen könnten.

Rückblickend waren es sehr schöne Tage in Ungarn, auch wenn man als Deutscher in Bezug auf die Corona-Problematik völlig neu sozialisiert und konditioniert ist. Man meidet von sich aus größere Menschenmengen, öffentliche Verkehrsmittel und hat auch bei ausschweifenden Partys in den Budapester Outdoor-Clubs an der Kettenbrücke nur ein Kopfschütteln parat! In Sachen Fußball war ich zunächst auch sehr skeptisch und mit einer FFP2-Maske auf alle Eventualitäten eingestellt. Selbst wenn es in den Stadien und der angrenzenden Fankurve etwas voller wurde, fühlte ich mich mit ausreichend Abstand jederzeit sicher und konnte Fußball mit Stimmung, Geschrei und Leben endlich mal wieder genießen! Ob das jetzt der endgültige Re-Start oder bereits ein verfrühter Jahresabschluss war, werden die kommenden Wochen zeigen.

Das war Ungarn im Spätsommer 2020…selbstverständlich gibts in meinem Instagram-Account wieder eine stattliche Anzahl Fotos von dem Trip. Schaut mal rein und lasst ein „Like“ da!

STAY TUNED…bleibt auf Empfang

  • Diosgyöri VTK