Neben meiner bereits beschriebenen Leidenschaft für den Istanbuler Fußball gibt es natürlich weitere Hotspots, zu welchen ich oft zurückkehre. Dies hat zumeist unterschiedliche Gründe. Hier und da kann es sein, dass ich nicht alle Sehenswürdigkeiten geschafft habe, ein weiterer Fußballclub in der Umgebung vakant ist oder auch gute Freunde und Bekannte auf einen netten Besuch warten.

Und da ist der Nordosten Englands, die Region Northumbria mit ihren Städten Newcastle upon Tyne und Sunderland, mein absoluter Favorit. Neben einer tollen Landschaft mit Meer/Küste, netten und offenen Menschen, unzähligen Sehenswürdigkeiten und einem wahnsinnigen Nachtleben ist es natürlich auch König Fußball, der mich immer wieder anzieht.

Zuerst muss ich zugeben, dass ich bei meiner ersten Reise nach Newcastle im Jahr 2003 nicht unbedingt von einem elektrisierenden Urlaub ausging. Aber es kam anders.

Das erste Ziel, das Reisende in der Region meistens erreichen, ist die Stadt Newcastle upon Tyne. Dies liegt daran, dass die Stadt einen internationalen Verkehrsflughafen besitzt und in vielen Reiseangeboten für Nordengland offensiv beworben wird. Die Partnerstadt Gelsenkirchens erinnert so gar nicht an ihr Pendant im Ruhrgebiet. Sie besitzt ein tolles Lifestyle mit vielen Cafés, Restaurants und Geschäften im Innenstadtbereich und dem Metro-Center, eines der größten Einkaufszentren Europas. Zudem ist es einfach lebenswert, am Ufer der Tyne an der Quayside die vielen Brücken über den Fluß zu sehen und somit ein tolles Panorama zu genießen. Und wenn man ein Freund der Nacht ist, ist man in Newcastle in jedem Falle richtig. Für mich persönlich das beste Nightlife überhaupt mit einer Vielzahl von Pubs, Clubs und Discos. Es ist eigentlich nicht zu glauben und noch schwieriger zu beschreiben. Man muss es einfach mal testen und vor allem gesehen haben.

Aber auch in der direkten Umgebung mit der zweiten großen Stadt der Region, Sunderland, gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die man mit einem Pkw schnell erreichen kann. Hier möchte ich unter anderem die altehrwürdige Stadt Durham mit ihrer Kathedrale oder den Beamish-Freizeitpark nennen. Mein absolutes Highlight bleibt aber bei jedem Besuch der Angel of the North, eine 20 Meter hohe Skulptur mit einer Spannweite von 54 Metern. Einfach atemberaubend und mystisch.

Aber zurück zu den wichtigen Dingen im Leben, dem Fußball. Das Mutterland des Fußballs, England und seine Vereine. Man braucht sicherlich ein paar Jahre, um das englische Fan-Dasein zu verstehen. Viele Geschichten, Rivalitäten und Besonderheiten. Für einen blutigen Anfänger und Touristen bietet sich London für die erste Stippvisite eines englischen Stadions perfekt an. Die Hauptstadt ist aufgrund der vielen Vereine in allen vier Profi-Ligen ideal für einen ersten Einblick. Soweit so gut, auch ich habe so meine ersten Erfahrungen mit dem englischen Fußball gesammelt.  Ich dachte, das wäre definitiv das Nonplusultra im Fußball. Bis ich im Jahre 2003 meine erste Reise nach Northumbria durchführte.

Das Derby zwischen den Vereinen Newcastle United FC und Sunderland AFC ist für mich persönlich eines der Spiele der Saison. Man kann das Spiel definitiv mit den Derby´s im Ruhrgebiet vergleichen. Dazu kommen Fans, die für ihre Clubs leben, eine absolute Begeisterung und Leidensfähigkeit mitbringen und keine Chance auslassen, den Konkurrenten zu verunglimpfen. Auch die Stadien beider Clubs, der St.James-Park und das Stadium of Light gehören zu den größten Stadien Englands und sind auch außerhalb eines Spieltages einen Besuch wert. Ich durfte beim Derby 2014 in Newcastle dabei sein und muss sagen, dass es wirklich unvergesslich war. Dazu noch ein 3:0-Auswärtssieg meiner Black Cats gegen die leicht favorisierten Magpies aus Newcastle. Zumindest meinem guten Freund und Begleiter Peter Meinken passte das Ergebnis so gar nicht.

Neben den beiden genannten Vereinen hat die Region noch weitere Teams im Profifussball zu bieten. Dabei handelt es sich um Zweitligist Middlesbrough FC (einem ehemaligen UEFA-Cup-Teilnehmer) und den Viertligisten Hartlepool United.

Für mich ist die Region immer wieder ein Anziehungspunkt, nicht nur des Fußballs wegen. Deshalb ist eine Fahrt nach Newcastle eine Reise, die nie endet. In diesem Zusammenhang möchte ich schöne Grüße an meine dortigen Freunde Gareth und Bryn Jones richten. Jungs, ich wünschte ihr könntet Deutsch.

Falls Ihr jetzt auch Lust auf eine Reise in die Region bekommen habt, die Airline Eurowings fliegt den Airport NCL täglich an. Wer ein wenig mehr Zeit hat und keine Probleme mit Seekrankheit besitzt, dem kann ich die 15stündige Fährpassage mit DFDS Seaways aus Amsterdam empfehlen. Eine Art Minikreuzfahrt mit Schlafkabine. Vorteil der Fährpassage ist, dass DFDS als Co-Sponsor beide Vereine auftritt und immer ein gewisses Kartenkontingent zu einem fairen Preis anbietet.

In diesem Sinne, Ha´way the Lads